Für einen vorhersagbaren Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung sind die sorgfältige Präparation und Desinfektion aller Wurzelkanalsysteme eine grundlegende Voraussetzung. Nicht aufgefundene und entsprechend behandelte Wurzelkanäle sind konsequenterweise vielfach aufgrund der persistierenden Infektion für einen Gutteil endodontischer Misserfolge verantwortlich. Wenig verwunderlich, werden daher bei Revisionsbehandlungen immer wieder zuvor nicht aufgefundene Wurzelkanäle entdeckt.

Grundlage aller diesbezüglicher Strategien darf daher nicht Orientierung an Durchschnittswerten, sondern muss die Arbeit nach dem Ausschlussprinzip sein: Ein Zahn hat immer nur dann X Wurzelkanäle, wenn nicht nach gründlicher Suche X + 1 gefunden werden!

Neben den Möglichkeiten, die zeitgemäße Techniken der Diagnostik (exzentrische Aufnahmen, DVT), Ausleuchtung und Vergrößerung (Lupenbrille, Dentalmikroskop) bieten, gibt es auch eine Reihe klinischer Hinweise (Interpretation der „endodontischen Landkarte“, Symmetrieregeln etc.) auf weitere Kanäle und von Techniken, diese aufzufinden.